Der Peloton Guide war bei mir überhaupt nicht auf dem Radar. Als er vorgestellt wurde, ist das komplett an mir vorbeigegangen. Vielleicht auch, weil er offiziell in Deutschland gar nicht verkauft wird und man dadurch weniger darüber liest. Umso mehr hat es mich überrascht, als ich auf eBay ein Angebot entdeckt habe: Neuware für knapp 100 Euro. Ohne lange zu überlegen, habe ich zugeschlagen und es hat sich gelohnt.
Einrichtung und Setup in Deutschland
Der Peloton Guide kommt in einer extrem hochwertigen Verpackung, ähnlich wie bei einem Apple Produkt, und fühlt sich auch selbst extrem wertig an – vom Gerät selbst bis zu den Kabeln. Die Einrichtung war unkompliziert und es gibt sogar eine Option auf Deutsch, was mich sehr verwunderte, da es den Peloton Guide in Deutschland ja nie offiziell gab – vielleicht war es ja mal geplant. Ansonsten alles easy: HDMI-Kabel an den Fernseher, Strom via USB-C. Da es sich bei meinem Modell um ein Gerät aus UK handelte, musste ich lediglich das USB Netzteil gegen ein deutsches austauschen. Nachdem ich das Gerät mit dem WLAN verbunden hatte, standen mehrere Updates bereit. Innerhalb von knapp zehn Minuten war das Gerät startklar. Die Aktivierung und das Einloggen erfolgen entspannt über einen QR-Code und das Smartphone.
Funktionen des Peloton Guide
Im Kern handelt es sich um ein kleines Set Top Gerät mit Kamera, das speziell fürs Krafttraining entwickelt wurde. Über die Kamera erkennt der Guide Bewegungen, zählt Wiederholungen und zeigt an, ob man die Übung korrekt ausführt. Mit dem vollen Peloton Abo habe ich direkten Zugriff auf die große Auswahl an Kursen, die nun mit dem Guide eine ganz neue Dimension bekommen. Der Guide lässt sich auch per Sprachsteuerung bedienen. Ich persönlich nutze diese Funktion aber nicht, sondern komme mit der mitgelieferten Fernbedienung einwandfrei zurecht.

Mein Eindruck zur KI
Peloton wirbt damit, dass der Guide via KI die Übungen analysiert und optimiert. In der Praxis ist das für mich eher Marketing als echte künstliche Intelligenz. Gerade die Kernfunktion, nämlich das Zählen der Wiederholungen, ist ziemlich simpel umgesetzt und funktioniert nach Jahren der Einführung immer noch nicht zuverlässig. Interessanterweise wird man nach den Workouts sogar gefragt, wie genau die Zählung war. Peloton weiß also selbst, dass hier noch Luft nach oben ist.
Mein Training mit dem Guide
Für mich ist der Guide trotzdem der perfekte Einstieg ins Krafttraining. Bisher lag mein Fokus klar auf dem Bike. Jetzt habe ich ein Gerät, das mich Schritt für Schritt ins Krafttraining bringt. Besonders schätze ich die Möglichkeit, mich im Bild direkt neben dem Trainer zu sehen. So merke ich sofort, ob meine Haltung stimmt und ob ich die Bewegung richtig ausführe. Dass die Wiederholungen automatisch gezählt werden, macht mir tatsächlich den Kopf frei und ich kann mich komplett auf die Übung konzentrieren.
Fazit und Ausblick
Ein weiterer Pluspunkt: Da ich ohnehin das volle Peloton-Abo habe, kostet mich der Guide im laufenden Betrieb nichts extra. Für mich war es dadurch nicht nur ein günstiger Kauf, sondern auch eine echte Erweiterung meines bestehenden Ökosystems.
Der Guide war für mich eine echte Überraschung: Ein Gerät, das ich nicht erwartet habe, das sich aber perfekt in mein Training integriert. Für alle, die schon im Peloton Universum unterwegs sind und Lust haben, ihr Training um Kraftübungen zu erweitern, ist der Guide eine spannende Option. Auch wenn man in Deutschland etwas suchen muss, um ihn zu bekommen.
Ich finde, der Peloton Guide hat insgesamt wirklich gutes Potenzial. Umso unverständlicher ist es für mich, dass es bei der Kernfunktion, dem automatischen Zählen der Wiederholungen, immer noch hakt. Gerade weil man am Bildschirm sieht, dass die Bewegungen erkannt und getrackt werden, sollte die Zählung präziser sein. Die Daten sind also da, jetzt müsste das Gerät diese nur konsequent nutzen.
Peloton hat den Verkauf des Guide offiziell eingestellt ↗. Seit dem 30. Juli 2025 ist das Gerät nicht mehr auf der Webseite verfügbar, wird aber für bestehende Nutzer weiterhin voll unterstützt. Ich habe mir trotzdem noch ein Neugerät für nur 60 Euro auf eBay gesichert, um auch in meinem Büro/Studio – dort wo die Tread steht – einen Guide nutzen zu können. Damit bin ich jetzt voll ausgerüstet und kann an beiden Standorten Cardio- und Krafttraining perfekt umsetzen.
Achim Hepp
Achim Hepp ist Digitalexperte und datengetrieben in allen Bereichen, so auch in seinem eigenen Leben. Schon 2006 startete er mit Nike+ ins Self-Tracking und lief 2011 den New York Marathon, weil er durch seine eigenen Daten wusste, was er schaffen kann. 2009 zog die erste Withings Waage bei ihm ein. In den 2010er Jahren beschäftigte er sich intensiv mit dem Thema Quantified Self, testete zahlreiche Gadgets und schrieb in verschiedenen Publikationen darüber. Seit Mitte 2024 trackt er konsequent seine Gesundheit und probiert aus, wie Daten, Ernährung und Bewegung zusammenspielen.
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