Seit 2009 begleitet mich eine smarte Waage von Withings ↗. Damals war sie die erste ihrer Art, konnte sogar meinen Fortschritt per Twitter teilen und ich war sofort begeistert. Sie war eines meiner ersten smarten Gadgets, funktioniert heute noch und ist mittlerweile bei einem Freund im Einsatz. Direkt nach dem Verkaufsstart im Sommer 2023 habe ich mir die Withings Body Scan gekauft, damals aber nur halbherzig in mein Data Tracking eingebunden. Im Juli letzten Jahres hat sich das komplett geändert. Seitdem vergeht kein Tag, ohne dass ich auf diese Waage steige.

Was ist die Withings Body Scan?

Die Withings Body Scan ist weit mehr als eine klassische smarte Waage. Neben Gewicht und Körperfett liefert sie eine Vielzahl zusätzlicher Daten, die man bisher so nur aus spezialisierten Geräten kennt. Dazu gehören detaillierte Analysen zur Verteilung von Muskel- und Fettmasse in Armen, Beinen und Rumpf, eine Einschätzung der Gefäßgesundheit über Pulswellenmessung sowie ein Wert zur Nervenaktivität. Möglich wird das durch einen ausziehbaren Griff, den man beim Wiegen in die Hand nimmt und der die erweiterten Messungen aktiviert.

Withings positioniert die Body Scan damit nicht mehr nur als Waage, sondern als komplettes Gesundheitsgerät. Gerade für alle, die wie ich datengetrieben arbeiten und sich intensiv mit Self Tracking und Longevity beschäftigen, ist das spannend, weil es die nächste Stufe im täglichen Monitoring eröffnet.

Erste Erfahrungen

Der erste Eindruck nach dem Auspacken war typisch Withings. Die Body Scan wirkt hochwertig, minimalistisch und passt perfekt ins Badezimmer. Schon beim ersten Einschalten fällt das große, gut ablesbare Display auf, das deutlich moderner wirkt als bei den Vorgängern. Auch technisch hat sich einiges getan: Statt einfacher AA-Batterien wie bei meiner alten Waage kommt hier ein integrierter Akku zum Einsatz, der per USB-C geladen wird und bei normaler Nutzung bis zu 365 Tage halten soll.

Die Einrichtung über die Withings App war in wenigen Minuten erledigt und lief reibungslos. Beim ersten Wiegen merkt man sofort, dass diese Waage mehr kann. Sobald man den Griff in die Hand nimmt, startet die erweiterte Messung. Nach kurzer Zeit stehen die Ergebnisse in der App bereit und man bekommt direkt ein Gefühl dafür, wie viele zusätzliche Daten die Body Scan liefert.

Die Daten im Detail

Die Withings Body Scan liefert nicht nur ein paar zusätzliche Werte, sondern mehr als 40 klinisch validierte Biomarker. Damit geht sie weit über das hinaus, was man von einer klassischen Waage kennt.

Besonders wichtig war für mich die detaillierte Aufschlüsselung von Muskel- und Fettmasse. Statt einer einzelnen Zahl bekomme ich eine Segmentanalyse für fünf Körperbereiche: Arme, Beine und Rumpf. So lässt sich sehr genau nachvollziehen, wie sich Training und Ernährung auf den Körper auswirken. Für mein Self Tracking ist das ein echter Gewinn, weil ich Fortschritte gezielt steuern kann.

Gleichzeitig hat mich die Möglichkeit überzeugt, praktisch täglich ein EKG zu machen. Das integrierte 6-Kanal-EKG kann in Verbindung mit dem Withings ECG Monitor Vorhofflimmern erkennen und gibt eine Einschätzung zum Gefäßalter. Herz- und Gefäßgesundheit sind zentrale Faktoren für Longevity, und ich finde es beeindruckend, diese Daten so unkompliziert im Alltag erfassen zu können.

Fazit

Die Withings Body Scan ist für mich keine Waage mehr, sondern ein Gesundheits Tool. Sie fügt sich nahtlos in mein bestehendes Setup mit Oura, Apple Health und anderen Tracking Devices ein und liefert Daten, die in dieser Tiefe bislang nicht zugänglich waren. Besonders die tägliche Segmentanalyse von Muskel- und Fettmasse und die Möglichkeit, regelmäßig ein EKG zu machen, sind für mich echte Mehrwerte.

Natürlich ersetzt die Body Scan keinen Arztbesuch, aber sie macht Entwicklungen sichtbar, bevor man sie selbst spürt. Genau das ist für mich der Kern von Longevity: rechtzeitig verstehen, wo man steht, und dann bewusst handeln. Für alle, die datengetrieben arbeiten und sich ernsthaft mit Self Tracking beschäftigen, ist die Body Scan ein spannender Baustein. Sie macht es leicht, Gesundheit im Alltag messbar zu machen und mit den richtigen Routinen und Maßnahmen daran zu arbeiten.

Update August 2025

Leider hat sich meine Begeisterung für die Withings Body Scan im Mai dieses Jahres stark eingetrübt. Der Akku fing plötzlich an, rapide an Leistung zu verlieren, bis hin zu dem Punkt, dass eine volle Ladung selbst ohne Nutzung innerhalb von zwei bis drei Tagen komplett entladen war. Der Kontakt mit dem Kundendienst brachte am Ende die ernüchternde Antwort: der Akku sei defekt, eine Reparatur sei nicht möglich, und ich solle mir eine neue Waage kaufen.

Das war ein harter Bruch, gerade nach meinen sehr guten Erfahrungen mit meiner ersten Withings Waage. Keine Kulanz, keine echte Lösung, nur nach langem Hin und Her ein Gutschein für einen Teil des Kaufbetrags. Und ja, trotz allem habe ich mir am Ende wieder eine Body Scan gekauft, weil sie als Produkt für sich genommen großartig ist, wenn sie funktioniert. Dass ein hochpreisiges Gerät wie die Body Scan allerdings nicht reparierbar ist und der Hersteller das Thema so konsequent auf den Kunden abwälzt, ist für mich 2025 untragbar. Für mich ist das Vertrauen in Withings dadurch stark beschädigt worden, auch wenn ich die Waage nach wie vor für ihr Funktionsspektrum schätze.


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Achim Hepp

Achim Hepp ist Digitalexperte und datengetrieben in allen Bereichen, so auch in seinem eigenen Leben. Schon 2006 startete er mit Nike+ ins Self-Tracking und lief 2011 den New York Marathon, weil er durch seine eigenen Daten wusste, was er schaffen kann. 2009 zog die erste Withings Waage bei ihm ein. In den 2010er Jahren beschäftigte er sich intensiv mit dem Thema Quantified Self, testete zahlreiche Gadgets und schrieb in verschiedenen Publikationen darüber. Seit Mitte 2024 trackt er konsequent seine Gesundheit und probiert aus, wie Daten, Ernährung und Bewegung zusammenspielen.

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